Mit dem Triumphbogen aus gelbem und rotem Sandstein, dessen Datierung auf das Jahr 850 geschätzt wird, gehört die Bonifatiuskirche in Alsheim in ihrem Kern zu einer der ältesten Kirchen Deutschlands. Der Vorgängerbau wurde bereits 831 erstmals urkundlich erwähnt.

In ihrer heutigen Form ist die Kirche als dreiteiliger Bau zu erkennen, der aus Turm, Schiff und Chor besteht.

Der Turm hat eine quadratische Grundform und ist in drei Geschosse abgestuft. Aus den Gliederungselementenlässt sich ableiten, dass er im Umfeld der oberrheinischen Kaiserdome (Speyer, Worms, Mainz) etwa im 11. Jahrhundert entstanden ist. Als besonders charakteristisches Merkmal besteht die Krone des Turms aus einem sog. Sarazenen- oder Heidenturm, ähnlich den drei anderen „Heidenturmkirchen“ in Guntersblum, Dittelsheim und Worms (St. Paul). Die ursprüngliche Alsheimer Kuppel wurde allerdings durch einen Blitzschlag – mutmaßlich im 18. Jahrhundert – zerstört und durch ein Zeltdach ersetzt.

Im Inneren wird die Kirche durch den markanten Bogen in Chor und Schiff geteilt. Das bunte Glasfenster im Chor stammt aus dem Jahr 1964, der frühere Altar war nach einem Schwelbrand im Jahr 2009 nicht mehr zu benutzen und wurde durch den rostfarbenen Block mit eingelegtem Kreuz ersetzt. An der Nordwand des Chores ist ein Grabstein aus dem 18. Jahrhundert zu sehen, der Anfang des 19. Jahrhunderts hierher gebracht wurde.

Im Kirchenschiff fällt vor allem die zweiteilige Bemalung an der Südwand auf. Sie entstand Anfang des 14. Jahrhunderts und zeigt in der oberen Hälfte das „Martyrium der 10.000 am Ararat“ (drei im Dornengestrüpp hängende Märtyrer sowie Engel, die die Seelen der Märtyrer aufnehmen), in der unteren Szenen aus der Kindheit Jesu mit Joseph und zwei der drei heiligen Könige.

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